postulieren

postulieren

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pos|tu|lie|ren 〈V. tr.; hat; geh.〉 etwas \postulieren fordern, ein Postulat über etwas aufstellen [<lat. postulare „fordern“]

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pos|tu|lie|ren <sw. V.; hat [lat. postulare, wohl zu: poscere = fordern, verlangen, verw. mit forschen]:
1. (bildungsspr.) fordern, unbedingt verlangen, für notwendig, unabdingbar erklären:
die in der Verfassung postulierte Gleichberechtigung der Frau.
2. (bildungsspr.) etw. (mit dem Anspruch, es sei richtig, wahr) feststellen, behaupten; als wahr, gegeben hinstellen.
3. (Philos.) etw. zum Postulat (3) machen; etw., ohne es beweisen zu können, vorläufig als wahr, gegeben annehmen:
die Unsterblichkeit der Seele p.

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pos|tu|lie|ren <sw. V.; hat [lat. postulare, wohl zu: poscere = fordern, verlangen, verw. mit ↑forschen]: 1. (bildungsspr.) fordern, unbedingt verlangen, für notwendig, unabdingbar erklären: Bereits in seinen frühen Arbeiten postulierte und verteidigte er die kritische, moralische und didaktische Aufgabe der Literatur (Reich-Ranicki, Th. Mann 44); die in der Verfassung postulierte Gleichberechtigung der Frau; die postulierte Freiheit von Forschung und Lehre gerät zum leeren Schlagwort (Westd. Zeitung 12. 5. 84, o. S.). 2. (bildungsspr.) etw. (mit dem Anspruch, es sei richtig, wahr) feststellen, behaupten; als wahr, gegeben hinstellen: damals haben Regierung und Bundestag postuliert, der Westen sei noch nicht stark genug, um in Deutschlandverhandlungen einzutreten (Augstein, Spiegelungen 87); Entgegen den Rassenlehren seiner Zeit postulierte Boas, eine Unterscheidung zwischen »primitiven« und »hoch entwickelten« Gesellschaften sei blanker Unsinn (Woche 19. 12. 97, Extra 4); Da werden aufgrund der Konstitution Grundtypen des Menschen mit deren vermeintlich dazugehörenden Charakterzügen postuliert (Hamburger Rundschau 15. 3. 84, 6). 3. (Philos.) etw. zum ↑Postulat (3) machen; etw., ohne es beweisen zu können, vorläufig als wahr, gegeben annehmen: die Unsterblichkeit der Seele p.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • postulieren — Vsw fordern erw. fremd. Erkennbar fremd (15. Jh.) mit Adaptionssuffix. Entlehnt aus l. postulāre, zu l. poscere haben, wollen, verlangen, fordern . Abstraktum: Postulat.    Ebenso nndl. postuleren, ne. postulate, nfrz. postuler, nschw. postulera …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • postulieren — »fordern«: Das seit dem Anfang des 15. Jh.s bezeugte Verb ist aus lat. postulare »fordern, verlangen« entlehnt. Dessen Part. Perf. liegt substantiviert unserem Fremdwort Postulat »Forderung; als logisch und sachlich notwendig geforderte Annahme«… …   Das Herkunftswörterbuch

  • postulieren — Anspruch erheben, beanspruchen, beharren, bestehen, dringen, einfordern, fordern, Forderungen stellen, für notwendig/unabdingbar erklären, geltend machen, pochen, verlangen; (geh.): heischen; (bildungsspr.): insistieren, reklamieren. * * *… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Postulieren — Ein Postulat (von lat. postulatum Forderung) ist ein Grundsatz, den man akzeptieren kann oder nicht. Derjenige, der in einer Diskussion etwas postuliert, stellt eine ihm plausibel erscheinende These auf und „fordert“ deren Anerkennung ohne sie… …   Deutsch Wikipedia

  • postulieren — pos|tu|lie|ren 〈V.〉 fordern, ein Postulat (2) aufstellen über [Etym.: <lat. postulare »fordern«] …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • postulieren — pos|tu|lie|ren <aus gleichbed. lat. postulare>: 1. fordern, zur Bedingung machen. 2. feststellen. 3. ein Postulat (2) aufstellen …   Das große Fremdwörterbuch

  • postulieren — pos|tu|lie|ren …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Postulat — postulieren »fordern«: Das seit dem Anfang des 15. Jh.s bezeugte Verb ist aus lat. postulare »fordern, verlangen« entlehnt. Dessen Part. Perf. liegt substantiviert unserem Fremdwort Postulat »Forderung; als logisch und sachlich notwendig… …   Das Herkunftswörterbuch

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